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Ist Superfood besser? Macht Brainfood schlau?

Einige Lebensmittel machen vollmundige Versprechungen. „Superfood“ wartet mit teils abenteuerlichen Referenzen auf. „Brainfood“ hat dagegen Fürsprecher in der Wissenschaft. Aber brauchen wir die exotischen Lebensmittel mit den Superkräften wirklich? Können Lebensmittel tatsächlich die Gehirnleistung verbessern? Was steckt hinter den Modeworten der Ernährung?
 
Gesund, schlank und schön werden; und das ganz einfach beim Essen! „Superfood“ macht schon seit einigen Jahren verlockende Versprechungen und der Medienrummel um die Hochleistungs-Lebensmittel hält an. In jedem Supermarkt stehen heute Chia-Samen, Goji-Beeren und Pulver aus Acai-Beeren im Regal.
 
Zweifellos ist die Ernährung maßgeblich an Gesundheit, Leistungsfähigkeit und daneben natürlich auch am attraktiven Zustand der Haut und einer guten Figur beteiligt. Dabei sind die grundsätzlich lebenswichtigen Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine und Fette auf Mitspieler angewiesen: Nur mit der Hilfe von Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen und Aminosäuren können sie in den Zellen verwertet werden.
Auch wenn nur sehr kleine Mengen dieser Nährstoffe benötigt werden, gehören sie doch zu den unentbehrlichen Bestandteilen der Ernährung, ohne die der Organismus auf Dauer nicht funktionieren kann. Superfood und Brainfood zeichnen sich durch einen hohen Anteil an diesen wertvollen Nährstoffen aus, werden aber von Experten unterschiedlich bewertet.

Was ist eigentlich SUPERFOOD?

 Als Superfood werden Lebensmittel bezeichnet, die besonders reich an Mikronährstoffen sind. Eine klare Definition für „Superfood“ gibt es aber nicht. Erfolg hat, worüber man spricht: Chia-Samen aus Mexiko sind beispielsweise in aller Munde und wurden 2014 im deutschen Bio-Fachhandel im Wert von 4,5 Millionen Euro gekauft – das ist eine Steigerung von 500 Prozent in nur einem Jahr.
Dabei ist die besondere gesundheitsfördernde Wirkung von „Superfood“ wissenschaftlich nicht erwiesen.
Die bisherigen Studien dazu wurden im Labor mit Tierversuchen oder im Reagenzglas erstellt, können also keine echten Rückschlüsse auf den individuellen menschlichen Organismus liefern. Zu bedenken ist aber, dass die exotischen Lebensmittel lange Transportwege zurücklegen. Häufig sind Superfoods aus Übersee mit Schadstoffen belastet und im Vergleich zu heimischem Gemüse und Früchten viel teurer.

Modewort mit wahrem Kern: BRAINFOOD

Auch von „Brainfood“ spricht die Lifestyle-Presse gern, meistens im Zusammenhang mit Lebensmitteln, die reich an B-VitaminenFolsäure und wertvollen ungesättigten Fettsäuren sind. Im Gegensatz zu „Superfood“ ist „Brainfood“ unumstritten: Die richtige Ernährung kann tatsächlich einen wichtigen Beitrag zur Funktion des Gehirnstoffwechsels leisten. Hand in Hand spielen Omega3 Fettsäuren, Eiweiße und Vitamine, Mineralstoffe sowie Spurenelemente eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Signalen zwischen den Nervenzellen.
Unser Tipp: Denke regional und saisonal...
Viele heimische Früchte und Gemüse bieten einen vergleichbaren Nutzen zu einem geringeren Preis - eine Portion Weißkohl aus der Region, hat ebenso viel Vitamin C wie Superfood, dabei aber eine viel bessere Ökobilanz. Andere "Super-, und Brainfoods" wie Walnüsse, Rote Beete, Leinsamen, Rucola/Rauke oder Brokkoli kennt man schon länger ... eine gute Gelegenheit, diese mal wieder auf den Tisch zu bringen.
Autorin: Kerstin Lerchl
© pursana akademie