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Impulse aus den Blue Zones - lasst uns „das Geheimnis“ eines langen und glücklichen Lebens lüften!

Es gilt vorauszuschicken, dass es sich hierbei um demografische Beobachtungen handelt, die vor allem von Gianni Pes und Michel Poulain durchgeführt wurden. Die übereinstimmenden Erkenntnisse lassen wertvolle Rückschlüsse zu.
 
Es wurden fünf der sogenannten Blue Zones beobachtet: 

  • Ein kleines Dorf in Sardinien
  • Ikaria, eine isolierte griechische Insel
  • Okinawa (Japan)
  • Nicoya, eine isolierte Halbinsel in Costa Rica
  • Loma Linda (Kalifornien)

 
Hierbei stellte sich die Frage, was die Bewohner der Blue Zones von der Bevölkerung anderer Regionen unterscheidet. Tatsächlich fanden sich in vielen Bereichen des Lebensstils Merkmale, welche die Gesundheit der Menschen bis ins hohe Alter erklären können.


Gemeinsamkeiten in der Ernährung trotz unterschiedlicher Lebensmittelauswahl


Ernährungsschwerpunkt bildet die pflanzliche Ernährung: Viel grünes Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Obst, zudem wenig Fleisch und andere tierische Nahrungsmittel. Die verwendeten Lebensmittel sind durchaus unterschiedlich. So überwiegt auf der griechischen Insel die mediterrane Kost mit reichlich Olivenöl, Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Käse und Nüssen. In Okinawa werden Tofu, Algen und Süßkartoffeln bevorzugt. Die Bewohner von Loma Linda ernähren sich wiederum vegetarisch oder vegan. 
 
Übereinstimmend konnte festgestellt werden, dass die Lebensmittel wirkliche „Mittel zum Leben“ sind. Sie sind saisonal aus der Region, häufig sogar aus dem eigenen Garten. Es wird viel Wasser getrunken, auf gesüßte Getränke verzichtet. Wenn Alkohol getrunken wird, dann Rotwein guter Qualität, der zu den Mahlzeiten genossen wird. Stark verarbeitete Lebensmittel, Fast Food und Fertigprodukte werden nicht verwendet. „Clean Eating“ ist hier selbstverständlich und nicht nur ein bloßes Konzept.
 
Die Menschen leben häufig in Großfamilien oder Lebensgemeinschaften und essen genussvoll in der Gemeinschaft. 
 

Regelmäßige Bewegung in der Natur


Bewegung und Krafttraining finden nicht im Fitness-Studio oder zuhause unter der Anleitung von You tube Videos statt, sondern es werden täglich größere Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt. Die konstante, moderate Bewegung findet zumeist im Freien statt, z. B. ganz selbstverständlich bei Garten- oder Feldarbeit. 
 

Familie als Lebensmittelpunkt


Das Leben in der Großfamilie hat einen hohen Stellenwert, aber auch die Zeit für soziale Kontakte und Freundschaften. Jeder Mensch leistet seinen Beitrag für die Gemeinschaft und findet dadurch Sinn und Lebensaufgabe. Die Menschen leben traditionell und sind in ihrem Glauben verankert, der Vertrauen und Lebenssinn stärkt.
 

Balance zwischen Aktivität und Ruhe


Menschen sind bis ins hohe Alter körperlich aktiv, gönnen sich aber auch Entspannungspausen, beispielsweise eine kurze Mittagssiesta, einen Spaziergang in der Natur oder ein unterhaltliches Gespräch mit den Nachbarn. 
 

Was können wir in unserem Leben umsetzen?


Blue Zones sind meist isolierte Gebiete (Inseln, Halbinseln, gebirgige Regionen). 
Die Menschen leben von der Landwirtschaft, als Fischer oder Hirten und sind häufig (zumindest teilweise) Selbstversorger. Diese Lebenssituation lässt sich nicht direkt auf unser Leben übertragen. Dennoch gibt es einige Aspekte, die sich in unseren Lebensstil einbinden lassen:
 
  • Vorwiegend pflanzliche Ernährung, regional und saisonal mit Lebensmitteln guter Qualität.
  • Aufgrund der geografischen Lage kann man davon ausgehen, dass die Menschen mit reichlich Vitamin D versorgt sind. In unseren Breiten ist häufig eine Substitution sinnvoll.
  • Gemeinsame Mahlzeiten fördern den Genuss und erhöhen die Bekömmlichkeit. 
  • Regelmäßige Bewegung nach Möglichkeit im Freien.
  • Individuelle Balance zwischen Aktivität und Ruhe.
  • Genügend Zeit für Lebensfreude, Genuss und Gemeinschaft. 

Fazit:


Letztlich leben Menschen in Blue Zones ein naturverbundenes, minimalistisches Leben. Familie und Freundschaften haben einen hohen Stellenwert. Dadurch findet weniger Vereinsamung statt, was dem Leben Sinn gibt und das Immunsystem stärkt.
Unter dem Aspekt von Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist diese Ernährungs- und Lebensform topaktuell. Es gibt weniger Müll, weniger Verpackung und Transporte, weniger Energieverbrauch für Fertigprodukte…
 
 Diese zentralen Themen sind wesentlicher Bestandteil der Ernährungsberaterausbildung und Seminare an der pursana akademie. Es geht darum, individuell Klarheit zu finden in einer Vielzahl von Theorien und Möglichkeiten. Dafür gibt es keine allgemeingültigen Rezepte. Das Team der pursana akademie unterstützt Euch darin, den eigenen Weg zu finden und vermittelt Euch Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen, diesen Weg auch zu gehen und ihn immer wieder zu reflektieren. 
 
 Autorin: Margherita Harrasser-Joachim 
© pursana akademie