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Frauen brauchen Mikronährstoffe (und Männer auch)

Wir brauchen Mikronährstoffe, aber brauchen wir Frauen Nahrungsergänzungsmittel?

Der weibliche Körper ist komplex: Je nach Lebensphase verändern sich seine Bedürfnisse. 
 

Lindern Vitamine und Mineralstoffe hormonbedingte Leiden?

Können Vitamine und Mineralstoffe ein chronisches, hormonbedingtes Leiden lindern? Viele Studien deuten darauf hin, dass die gezielte Einnahme von Mikronährstoffen Hormone reguliert und bestimmte Beschwerden verringert. Denn Mikronährstoffe sorgen dafür, dass unsere Zellen richtig arbeiten können. Im Verhältnis zum Kalorienverbrauch haben Frauen generell einen höheren Bedarf an Mikronährstoffen als Männer. Grund dafür ist ihr komplexer Hormonhaushalt.

Spielen B-Vitamine im Hormonhaushalt eine Rolle?

Eine große Rolle spielen die B-Vitamine. Denn die acht B-Vitamine – darunter Folsäure, Biotin, Vitamin B6 und Vitamin B12 – unterstützen im weiblichen Hormonhaushalt die Enzyme. Sie können auch gegen hormonbedingte, depressive Verstimmungen helfen.
 

Welche Nährstoffe bei Menstruationskrämpfen? Und nach der Menopause?

Darüber hinaus sollen Magnesium und Zink Unterleibskrämpfe während der Periode mindern, Vitamin E sowie Omega-3-Fettsäuren Schmerzen eindämmen. Und für Frauen nach der Menopause ist eine ausreichende Aufnahme von Calcium wichtig. Dafür braucht es Vitamin D, das die Calcium-Aufnahme aus dem Darm und den Einbau in die Knochen fördert.

Was den Bedarf an Eisen, B-Vitaminen und Magnesium ändert

Der Bedarf fast aller Mikronährstoffe lässt sich durch eine vollwertige Ernährung decken. Doch es gibt Lebensphasen, in denen trotzdem ein Mangel entstehen kann. Beispielsweise leidet etwa jede fünfte Frau in Europa im gebärfähigen Alter an einem Eisenmangel, da während der Monatsblutung viel von dem essentiellem Spurenelement verloren geht. Und während Schwangerschaft und Stillzeit etwa erhöhen sich die Bedarfe an Eisen und Folsäure sogar um bis zu 100 Prozent. 
Auch Krankheit oder die Einnahme von Medikamenten können den Bedarf verändern: Hormonelle Verhütung oder östrogenhaltige Präparate etwa verursachen häufig einen Mangel an B-Vitaminen und Magnesium.
 
Warum ihr Zusatzstoffe meiden solltet
 
Wie Lebensmittel unterscheiden sich auch Mikronährstoff-Präparate in der Qualität. Wir raten, Produkte mit Zusatzstoffen zu meiden: „Häufig sind Süß-, Farb- oder Füllstoffe enthalten, die man nicht braucht und die sogar Beschwerden auslösen können.“ "Lydia", die verschiedene Produkte ausprobiert hat, sagt: „Es lohnt sich definitiv, etwas mehr Geld auszugeben.“ Auch für sie heißt gute Qualität: keine Farbstoffe oder Aromen, keine synthetische Zusammensetzung und keine Füllstoffe.
Die meisten Mikronährstoffe werden synthetisch produziert, oft mithilfe von gentechnisch veränderten Organismen. Eine Kennzeichnungspflicht für die Produktionsweise von Präparaten gibt es nicht, und auch der Begriff „natürlich“ ist nicht geschützt. Sowohl die Zutatenliste als auch die Darreichungsform geben aber Aufschluss darüber. So verspricht insbesondere das Bio-Siegel eine natürliche Herkunft der Stoffe.
 
So erkennt ihr gute Qualität bei Nahrungsergänzungsmitteln
 
  • Bio-Siegel: Bio-zertifizierte Präparate müssen aus natürlichen Extrakten oder Pulvern von Bio-Lebensmitteln bestehen oder aus Wildsammlung stammen. Synthetisch isolierte Stoffe sind nicht erlaubt.
  • Darreichungsform: Kapseln, Pulver oder Elixiere enthalten meistens keine Hilfsmittel und sind dadurch reiner als zum Beispiel Tabletten oder Brause.
  • Bezeichnung der Mikronährstoffe: Synthetisch erzeugte Stoffe sind auf der Zutatenliste nur mit Namen aufgeführt („Vitamin D3“), während bei natürlichen Stoffen die Quelle genannt ist („Vitamin D3 aus Flechten“ oder „Flechtenextrakt“).
  • Zusätzliche Inhaltsstoffe: Farbstoffe, Aromen oder Hilfsmittel wie Glukose müssen auf der Zutatenliste stehen.
Wie Mikronährstoffe gut aufgenommen werden
Der natürliche Ursprung eines Mikronährstoffes bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass er besser bioverfügbar ist, also besser vom Körper aufgenommen werden kann. Das hängt vielmehr von den chemischen Verbindungen ab sowie von Begleitstoffen, die die Aufnahme unterstützen. Einige Mikronährstoffe brauchen sogar einen Partner, damit sie besser aufgenommen werden können: Vitamin D zum Beispiel liebt Vitamin K2; und für Vitamin A braucht es Fette.
 
Warum ihr per Bluttest ermitteln solltet, ob etwas fehlt
 
Doch Nahrungsergänzungsmittel bergen auch Risiken: So kann ein Zuviel an Vitamin D zu Kopfschmerzen führen oder zu viel Selen zu Magen-Darm-Problemen. In ihrer Praxis beobachtet Elke Mantwill, dass Patient:innen eher überversorgt sind, wenn sie mehrere Basispräparate nebeneinander einnehmen. Wer sich an die Empfehlungen auf der Verpackung hält, sei weniger gefährdet. Die Medizinerin empfiehlt einen Bluttest, der die konkrete Versorgungslage mit Mikronährstoffen ermittelt, wenn man bestimmte Beschwerden gezielt behandeln möchte.